Zusammenfassung
Mitteleuropa ist seit über 2 000 Jahren eine Kulturlandschaft, die sich unter dem Einfluß des Menschen ständig verändert hat. Oft waren massive Veränderungen auch früher in relativ kurzen Zeiträumen von der Landschaft aufzufangen, wenn diese durch Völkerwanderungen oder neue technische Kenntnisse ausgelöst wurden. In vorindustrieller Zeit waren jedoch kurze Zeiträume Jahrzehnte, die Einflüsse waren räumlich begrenzt, z.B. auf Moorniederungen, auf die Feld-Wald-Einteilung und immer blieben Pflanzennährstoffe bezogen auf die Landschaft ein Mangelfaktor. Das heißt, wenn es Meliorationen, Standortverbesserungen auf der einen Seite gab, gab es Nährstoffentzug an anderer Stelle. Die Nutzung mußte sich der Landschaft anpassen; diese wurde differenzierter, sie blieb überwiegend nährstoffarm, bot einer Vielfalt von Organismen Lebensraum. Neu ist jetzt, daß durch technisch hergestellten Dünger, durch Futterimporte und durch die allgemeine Luftverschmutzung eine flächendeckende Nährstoffanreicherung erreicht wurde, und daß Anbausysteme weltweit immer einheitlicher werden.
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Kaule, G. (1996). Rahmenbedingungen für den Erhalt ökologisch wertvoller Flächen unter dem Gesichtspunkt nachhaltiger Landbewirtschaftung — Perspektiven und Beispiele. In: Linckh, G., Sprich, H., Flaig, H., Mohr, H. (eds) Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Veröffentlichungen der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80214-0_5
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