Literaturüberblick

Zusammenfassung

Die Schlafstörungen and die objektiv erfaßbaren Veränderungen der Schlafstruktur von Patienten mit affektiven Stürungen sind seit larger Zeit Gegenstand intensiver Forschungen. Schon früh hat man versucht, in ihnen einen Schlüssel zur Erklärung der antidepressiven Wirkung totalen Schlafentzugs zu suchen. Neunzig Prozent aller depressives Patienten leiden enter Insomnie (Mendelson et al. 1977); sie haben Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen, oder sie erwachen frühmorgens vorzeitig, ohne nochmals einschlafen zu können. Bei Untergruppen depressiver Patienten kann auch eine Hypersomnie auftreten; dabei handelt es sich meist um Patienten mit bipolaren affektiven Störungen (Detre et al. 1972; Michaelis u. Hofmann 1973) oder mit saisonalen affektiven Störungen (SAD) (Rosenthal et al. 1984; Kasper et al. 1988a, 1988b). In alter operationalisierten psychiatrischen Diagnosesystemen gehören Schlafstörungen zu den diagnostischen Kriterien für depressive Erkrankungen (z.B. RDC (Spitzer et al. 1977), DSM-III-R (American Psychiatric Association 1987), ICD-10 (Dilling et al. 1991)). Das gleiche gilt für die meisten Skalen zur Erfassung depressiver Symptomatik, beispielsweise die Hamilton-Depressions-Skala (HAMD, Hamilton 1967) oder die Montgomery-Asberg-Skala (MADRS, Montgomery u. Asberg 1979).