Kombinationstherapie von IFNα2b und Elektrokaustik bei Condylomata acuminata: Ergebnisse einer Langzeitstudie

Zusammenfassung

Condylomata acuminata stellen wegen der hohen Rezidivneigung nach etablierten konservativen und operativen Behandlungsverfahren nach wie vor ein therapeutisches Problem dar. Die anfangs vielversprechenden Erfolge der Monotherapie mit Interferonen (IFN) haben sich sowohl bei topischer als auch bei systemischer Anwendung dieser Substanzen nicht in dem erwarteten Ausmaß bestätigt. Im Gegensatz dazu schien bisher die adjuvante systemische Behandlung von Condylomen mit IFN in Kombination mit chirurgischen Verfahren zumindest kurzfristig erfolgversprechend zu sein.

Um dies näher zu prüfen, wurde in der vorliegenden Studie anhand von 74 Fällen in 2 Gruppen mit großen, lange bestehenden oder rezidivierenden Condylomata acuminata untersucht, ob sich durch systemische Gabe von IFNα2b unmittelbar im Anschluß an die elektro-kaustische Abtragung bessere Therapieerfolge erzielen lassen als mit der operativen Behandlung allein. Die Interferon-Behandlung bestand in subkutaner Applikation von 3 · 10⁶ Einheiten IFNα2b 3mal wöchentlich für die Dauer von 6 Wochen. Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von ca. 2 Jahren zeigte sich, daß die Rezidivhäufigkeit in der mit IFNα2b behandelten Patientengruppe mit 8% wesentlich geringer war als in der nur elektrokaustisch behandelten Kontrollgruppe (24%). Diesen vielversprechenden Ergebnissen zufolge ist die zusätzliche Gabe von IFNα2b nach elektrokaustischer Abtragung von Condylomen also auch langfristig mit einer deutlichen Abnahme der Rezidivrate verbunden.