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Ein neues Nachdenken über die Pflege

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Zusammenfassung

Pflege ist eine Tätigkeit, die oft kommentiert wird, aber über die man nicht allzu häufig oder gar grundsätzlich nachdenkt. Schließlich bezeugt sie ihr Tätigwerden in praktischen Handlungen, die sich beinahe schon offensichtlich irgendwie so zusammenfügen, daß sie den Gegebenheiten der Situation scheinbar gerecht werden. Doch ohne Zweifel denken Pflegende auch über ihre Handlungen nach. Sie nehmen Situationen wahr, ordnen diese nach bestimmten Merkmalen in ihre Vorstellungen von Pflege und in ihre pflegerischen Erfahrungen ein, setzen Prioritäten und entscheiden sich für spezifische Handlungen. Sie lösen mittels gewohnter Handlungsabläufe in einer routinierten Weise, die Wissen und praktische Kompetenz bezeugt, pflegerische Probleme. Sie erwarten, daß ihr Tätigwerden effektiv ist, indem der Patient nicht mehr über Schmerzen klagt, angemessen mit Nahrung versorgt worden ist, zur rechten Zeit in der Röntgenabteilung zur Verfügung steht oder für ärztliche Interventionen auch zu unüblicher Zeit zugänglich ist. Solange erprobte Handlungsstrategien und -abläufe situationsgemäß werden und bleiben, werden sie und die sie bestimmenden Annahmen und Vorstellungen kaum grundsätzlich in Frage gestellt werden.

Es gibt Menschen, die Freude daran haben, über ihre Situation und über alles mögliche nachzudenken. Für die meisten gilt das allerdings nicht. Sie fangen im allgemeinen erst an nachzudenken, wenn etwas, das sie für ein Problem halten, die Routinen des Lebens gestört hat. Denken ist meistens eine Form des Problemelösens. Das beruht vermutlich auf der sehr einfachen und grundlegenden Tatsache, daß Denken „weh tut“, daß es schmerzhaft ist. Jedenfalls suchen die meisten erst dann bei dieser schwierigen Beschäftigung Zuflucht, wenn sie unbedingt müssen. Dem ist noch hinzuzufügen, daß, wenn es nicht so wäre, kaum irgendetwas erledigt werden könnte. Denken ist nämlich nicht nur anstrengend, es kostet auch viel Zeit. (Berger u. Berger 1976, S. 19)

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© 1995 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Borsi, G.M., Schröck, R. (1995). Ein neues Nachdenken über die Pflege. In: Pflegemanagement im Wandel. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79382-0_1

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