Die Polymerasekettenreaktion in der Dermatologie

Zusammenfassung

Die Entwicklung neuer molekularbiologischer Ver fahren bringt derzeit einen raschen Erkenntniszu wachs in vielen Bereichen der Medizin mit sich. Eine besondere Bedeutung hat hierbei die Polymerase kettenreaktion (engl.: Polymerase chain reaction; PCR) eingenommen. Mittels dieser Technik können innerhalb von Stunden im Reagenzgefäß bestimmte Abschnitte eines Gens hochspezifisch millionenfach vermehrt werden [2,15,18, 20, 25]. Als Ausgangsma terial für diese Reaktion können geringste Mengen von DNS verwendet werden, die zum Beispiel aus klinischen Proben gewonnen werden können. Auch in der Zeit vor der PCR konnte DNS untersucht wer den. Die Analysen waren jedoch häufig äußerst zeit aufwendig und umständlich. Genaue molekulare Untersuchungen erfordern nämlich, daß das interes sierende, nachzuweisende oder näher zu charakteri sierende Gensegment in einer ausreichend hohen Anzahl von Kopien in der Probe vorliegt. Ein Pro blem bisher etwa bei der Isolierung von DNS aus klinischen Proben war, daß ein bestimmtes Genseg ment immer nur einen fast unendlich kleinen Bruchteil der gesamten gewonnenen DNS ausmacht. Es waren daher zunächst sehr aufwendige Verfah ren, wie etwa das Vermehren von bestimmten DNS-Abschnitten in Bakterien (Klonieren), zur spezifi schen Vermehrung erforderlich. Durch die PCR erfolgt nun nach der Gewinnung von DNS aus klinischen Proben zunächst eine äußerst effiziente Vermehrung eines bestimmten Genabschnittes vor jeder weiteren Analyse. Dies führt — im Bild gesprochen — nicht nur dazu, daß eine Stecknadel im Heuhaufen unmittelbar aufgefunden wird, son dern es wird diese Stecknadel auch innerhalb von Stunden auf eine vielfache Größe des dann klein er scheinenden Heuhaufens spezifisch vermehrt.