Zusammenfassung
Bei jedem bedeutenden Entwicklungsschritt der Wissenschaft ist eine Neubestimmung bisher gültiger Anschauungen und Standpunkte erforderlich. Nicht wenige Fortschritte zeigen einen Januskopf, indem Errungenschaften auf der einen Seite mit Nachteilen oder Mißbrauchsmöglichkeiten auf der anderen Seite erkauft werden. Insbesondere bei solchen Problemen, die an die Grundbedingungen des menschlichen Daseins und an die Grundfesten gesellschaftsstabilisierender sozialer Übereinkünfte rühren, wie dies bei Fragen der Sexualität und der menschlichen Fortpflanzung der Fall ist, stellen sich dann neue Fragen, oder alte Fragen und Antworten erscheinen in anderem Licht und erfordern neue Lösungen. Nicht selten erzwingen wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre konkreten Folgen für das Zusammenleben der Menschen neue, schärfere Definitionen von Sachverhalten und eine Neubewertung von bisher konsensfähigen ethischen und moralischen Grundsätzen. Bei der ungeheuren Zunahme an Fakten und Möglichkeiten, bisher Undenkbares zu machen, läuft die geistige Bewältigung den naturwissenschaftlichen Errungenschaften meist atemlos hinterher.
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Baulieu, EE. (1994). Nachwort. In: RU 486 Die Abtreibungspille. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78932-8_6
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