Zusammenfassung
Die Anfänge der experimentellen Zeitpsychologie standen in der Tradition der klassischen Psychophysik. Die in den Arbeiten des 19. Jahrhunderts häufig auftauchende Bezeichnung „Zeitsinn“ wurde in unterschiedlicher Bedeutung verwendet. Allein Mach (1865) nahm die Existenz eines eigentlichen Zeitsinnes an, wobei er im Ohr eine Art Akkomodationsmechanismus als Organ dieses Zeitsinnes vermutete. Andere Autoren faßten Zeit und Raum als Objekte eines allgemeinen Sinnes im Gegensatz zu den Spezialsinnen auf, und wieder andere verwendeten die Bezeichnung in übertragener Bedeutung (vgl. Fraisse, 1967/1985, S. 84). Obwohl also zumeist kein eigentlicher Zeitsinn angenommen wurde, erfolgte die Untersuchung des Dauererlebens wie die eines sensorischen Prozesses. Es ging vor allem um Fragen der Unterschiedsempfindlichkeit für Dauer und um den Zusammenhang von physikalischer und wahrgenommener Dauer. Auch die in der Folge der klassischen Psychophysik entwickelten Modell- und Meßvorstellungen (vgl. Ekman, 1972; Stevens, 1975) wurden auf die Untersuchung der Dauerwahrnehmung übertragen.
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Münzel, K. (1993). Ergebnisse: I. Der Einfluß von Dauer und Intervallinhalt. In: Depression und Erleben von Dauer. Lehr- und Forschungstexte Psychologie, vol 46. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78281-7_3
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