Zusammenfassung
Der Begriff der Teilursächlichkeit besagt, daß für eine Störung des Gesundheitszustandes mehrere Ursachen in Betracht kommen. Für den Gesundheitsschaden nach Unfallverletzung bedeutet dies, daß neben der unmittelbaren Auswirkung des Unfallgeschehens auch andere Gesundheitsstörungen Einfluß auf das verletzte Organsystem zeigen. Da das Unfallereignis plötzlich, überraschend und unabwendbar eintritt, müssen solche Gesundheitsstörungen bereits vorbestehend sein. Die Terminologie der Versicherungsträger nennt hierfür den Begriff des Vorschadens. Dieser Vorschaden tritt in eine Wechselbeziehung zur Unfallverletzung. Diese Wechselbeziehung kann vorübergehender oder dauernder Natur sein, verstärkend oder — im Ausnahmefall — abschwächend wirken. Hierbei ist ein Vorschaden als bereits bestehende Erkrankung abzugrenzen von der Schadenslage, die bis dahin okkult, ohne Krankheitswert vorhanden ist und sich erst im Gefolge der Unfallverletzung offenbart und damit diesen Krankheitswert erhält.
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Roesgen, M. (1993). Wesentliche Teilursächlichkeit aus der Praxis des Unfallchirurgen. In: Hierholzer, G., Kunze, G., Peters, D. (eds) Berufsbedingte Wirbelsäulenschäden Unfallbegriff und Kausalität Die Thrombose. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78230-5_17
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