Zusammenfassung
Mit dem Ausspruch „Die Medizin wird Wissenschaft sein oder sie wird nicht sein“ hat sich der Internist Naunyn um die Jahrhundertwende in einer Rede vor den deutschen Naturforschern und Ärzten zum naturwissenschaftlichen Modell der Medizin bekannt. Dieses Wissenschaftspostulat gilt auch für die Chirurgie, die ja ein auf die Praxis orientiertes, von handwerklicher Leistung abhängiges technisches Fach der Medizin ist [3]. Allerdings gilt heute, daß die Medizin im allgemeinen und die Chirurgie im besonderen kein rein naturwissenschaftliches Fach ist, da im Mittelpunkt der kranke Mensch und nicht ein Modell oder eine Theorie steht. Der Freiburger Biologe Hans Mohr formulierte als Grundlage der wissenschaftlichen Medizin [9]:
Eine disziplinierte Haltung des menschlichen Geistes, um zu echter Erkenntnis zu gelangen; Erkenntnis in Form einzelner gesicherter Daten und Tatsachen und von Allgemeinaussagen, d.h. biologischen bzw. medizinischen Gesetzen. Das Kriterium der Wahrheit bewährt sich an der Vorhersage bzw. wiederholbaren Verifikation.
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Literatur
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Beger, H.G., Büchler, M. (1992). Beeinflussen Forschungsergebnisse das chirurgische Handeln?. In: Schweiberer, L., Izbicki, J.R. (eds) Akademische Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77569-7_21
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