Zusammenfassung
Gesicherte Indikationen zur Antithrombin III-Substitution mit einem Antithrombin III-Konzentrat sind Zustände akuter thromboembolischer Komplikationen, Schwangerschaft und Geburt, kleine und große operative Eingriffe, Traumata und Zeiten einer Marcumar-Pause bei Patienten mit einem angeborenen Antithrombin HI-Mangel. Bei Patienten mit Thrombosen oder Embolien, bei denen aufgrund eines Antithrombin III-Verbrauches eine Verlängerung der Thrombinzeit oder der partiellen Thromboplastinzeit mit Heparin auch in gesteigerter Dosierung nicht erreicht werden kann, muß zur Erlangung eines therapeutischen Antikoagulantieneffektes Antithrombin III substituiert werden. Ist bei Patienten mit einer disseminierten intravasalen Gerinnung die Substitution mit einem Prothrombinkomplex-Präparat notwendig, muß zuvor zur Erhaltung des hämostatischen Gleichgewichts AT III in äquivalenter Dosierung substituiert werden, um eine iatrogen induzierte Hyperkoagulabilität zu vermeiden. Bei chronischen Lebererkrankungen bewegt sich das Hämostase- und Inhibitorpotential auf einem erniedrigten Niveau und bedarf daher in der Regel keiner Substitutionstherapie. Muß bei diesen Patienten ein invasiver Eingriff vorgenommen werden, ist auch hier eine äquivalente Substitution von prokoagulatorischen und inhibitorischen Gerinnungsfaktoren erforderlich. Insbesondere beim Leberausfallskoma gilt das Prinzip, daß Gerinnungsfaktoren nur bei gleichzeitiger Gabe eines Antithrombin III-Konzentrats verabreicht werden dürfen.
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Literatur
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Seifried, E. (1992). Indikationen zur Substitution von Antithrombin III. In: Hellstern, P., Maurer, C. (eds) Neue Entwicklungen in der Transfusionsmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77443-0_6
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