HIV-Infektion und soziale Unterstützung bei homosexuellen Männern

Zusammenfassung

Die HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung haben - wie kaum eine andere körperliche Bedrohung - soziale Auswirkungen. Die Information über eine HIV-Infektion zwingt die Betroffenen in vielen Fällen zu einer Änderung der sozialen Beziehungen, sei es in der Partnerschaft, im Freundes- und Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz und im allgemeinen öffentlichen Leben. Dabei ist sowohl die Frage nach den Veränderungen in den sozialen Beziehungen durch HIV und AIDS wichtig, als auch die Frage, wie vorhandene soziale Beziehungen die Auseinandersetzung des Betroffenen mit der HIV-Infektion beeinflussen. Hier bietet sich der Bezug auf das in der Psychologie in den letzten Jahren sich etablierende Forschungsfeld der „Sozialen Netzwerke“ und „Sozialen Unterstützungssysteme“ an (vgl. Sarason u. Sarason 1985; Keupp u. Röhrle 1987; Röhrle u. Stark 1985; von Kardorff et al. 1989). Die Bedeutung sozialer Unterstützungssysteme im Sinne eines präventiven Einflusses auf die Gesundheit (sowohl primär- als auch sekundärpräventiv betrachtet) ist inzwischen vielfach herausgearbeitet worden (Cohen u. Syme 1985, Beutel 1988, Münnich 1987). Soziale Unterstützung wird dabei in der Regel als protektiver Faktor in bezug auf das Auftreten und die Entwicklung von Krankheit gesehen.

Gefördert durch Mittel des Bundesministeriums für Gesundheit