Zusammenfassung
Im Jahre 1869 beobachtete Bernard, daß die pränarkotische Gabe von Morphin die Einleitung einer Chloroformanästhesie erleichterte. Es ließ sich nicht nur die Gesamtdosis des benötigten Cloroforms herabsetzten, auch unerwünschte Nebenwirkungen dieser damals häufig angewendeten Mononarkose konnten wesentlich reduziert werden. So verwundert es nicht, daß die Prämedikation seit den Frühzeiten der Anästhesiologie fester Bestandteil der präoperativen Versorgung geworden ist. Obwohl die operative Medizin insgesamt und die anästhesiologischen Verfahren im besonderen sich im Laufe der Jahre deutlich gewandelt haben, ist die Prämedikation über viele Jahre ein unveränderter und meist unreflektierter Routinevorgang geblieben. Um so mehr scheint es gerechtfertigt, sich von Zeit zu Zeit die Ziele, die mit der Verabreichung der Prämedikation erreicht werden sollen, vor Augen zu führen und ggf. die eigenen Prämedikationsstandards den Erfordernissen der modernen Anästhesie anzugleichen. Dies gilt nicht zuletzt für die Prämedikation des herzkranken Patienten, welcher als Risikopatient von einer sorgfältigen perioperativen anästhesiologischen Behandlung in besonderem Maße profitiert.
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Madler, C., Schwender, D. (1992). Prämedikation: Routine ohne gesicherten Nutzen?. In: Hobbhahn, J., Conzen, P., Peter, K., Taeger, K. (eds) Der kardiale Risikopatient in der operativen Medizin. Anaesthesiologie und Intensivmedizin / Anaesthesiology and Intensive Care Medicine, vol 222. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77007-4_9
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