Zusammenfassung
Eine Tradition von Behandlung nicht nur körperlicher sondern auch seelischer Leidenszustände gab es in allen Epochen und gibt es heute in allen Kulturkreisen. Dei Institution von Psychoterapie erscheint als notwendiges Regulativ einer Gesellschaftsordnung. Leidenszustände und Krisen eines Einzelnen ergeben immer auch Probleme für andere in dessen sozialen Umfeld. Dies betrifft einerseits die unmittelbaren Bezugspersonen, die eine Störung der Alltagsroutine, eine Bedrohung ihrer Lebenspraxis und eine Aufforderung zur Hilfeleistung spüren, die oft ihre Kräfte übersteigt. Andererseits kann individuelle Abweichung für das soziale System insgesamt zur Zustands- und Bestandsbedrohung werden, vor allem dann, wenn sich Probleme systematisch häufen. Somit erscheint die institutionalisierte Behandlung von psychischer Abweichung als wichtige gesellschaftliche Einrichtung, die individuelles Leiden lindern, Bezugspersonen entlasten und die Stabilität des gesellschaftlichen Systems bewahren helfen soll (vgl. Keupp, 1979).
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Schindler, L. (1991). Einleitung. In: Die empirische Analyse der therapeutischen Beziehung. Lehr- und Forschungstexte Psychologie, vol 41. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76620-6_1
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