Zusammenfassung
Ein spezielles Strafrecht für Jugendliche wurde in Deutschland erst verhältnismäßig spät entwickelt. Bis zum Inkrafttreten des (Reichs-)Jugendgerichtsgesetzes (RJGG) von 1923 galt für Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr allgemeines Strafrecht mit obligatorischer Strafmilderung. Sie wurden damit wie „kleine Erwachsene“ behandelt. Dies wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts von der Jugendgerichtsbewegung kritisiert, die wegen der Besonderheiten der jugendlichen Entwicklungsphase, aufgrund zweckstrafrechtlichen Gedankenguts und beeinflußt durch die Entwicklungen in England und den USA ein besonderes Strafrecht für Jugendliche forderte. Dieses sollte einerseits ihrer geringeren Verantwortlichkeit, andererseits ihrer Erziehungsbedürftigkeit Rechnung tragen.
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Schüler-Springorum, H., Block, K. (1991). Zur Reform des Jugendstrafrechts in der Bundesrepublik Deutschland (Erstes JGG-Änderungsgesetz). In: Frank, C., Harrer, G. (eds) Drogendelinquenz Jugendstrafrechtsreform. Forensia-Jahrbuch, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76327-4_15
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