Urethraprofilometrie: Vergleich von analoger und digitaler Meßwertaufzeichnung

Zusammenfassung

Nach der Umstellung der urodynamischen Untersuchungen von einer Einheit mit analoger Kurvendarstellung zu einer computergesteuerten Anlage, wurden zum Vergleich präoperativ 30 Patientinnen in beiden Anordnungen untersucht. Verwendet wurde zuerst ein Gerät der Firma Hellige mit angeschlossenem Mehrkanalthermoschreiber (Nullwertabgleich und Kalibrierung manuell). Derzeit arbeiten wir mit einem Gerät der Firma Wiest KG mit EDV und mehrfarbiger Bildschirmdarstellung. In beiden Fällen wurde mit Micro-tip-transducern gemessen. Aufgezeichnet wurden für den Vergleich jeweils Ruhe- und Streßdruckprofile im Liegen, die Versuchsbedingungen waren identisch. Wie die Tabelle 1 zeigt, war die Übereinstimmung der Resultate für die Ruhedruckprofile noch relativ gut. Ein statistisch signifikanter Unterschied bestand nur für die funktionelle Urethralänge. Anders die Resultate bei den Streßprofilen; in dem Maße, wie die Auswertung von Streßdruckprofilen komplexer ist, war auch die Abweichung der ermittelten Parameter größer (Tabelle 2). Erklärbar werden diese Unterschiede im wesentlichen durch 3 Faktoren. 1. Die Kalibrierung und der Nullwertabgleich erfolgten beim älteren System manuell; ein automatischer Abgleich arbeitet konstanter. 2. Im Schreibsystem könnten Trägheitsfehler auftreten. 3. Die wichtigste Ursache ist aber die Kurvenauswertung mit „Lineal und Bleistift auf Millimeterpapier“.