Zusammenfassung
Die Nachkriegsentwicklung brachte für viele Länder lange Zeiten der Volloder sogar Überbeschäftigung, begleitet von einem ständigen Anstieg des Preisniveaus. Wenn auch das Festhalten an der Tarifautonomie immer wieder betont wurde, so breiteten sich doch Bedenken gegen eine Politik aus, die den Ausgang der Lohnverhandlungen ganz dem Spiel von Angebot und Nachfrage überläßt. Es setzte sich die Überzeugung durch, daß die Gewerkschaften ihr eigentliehes Ziel, nämlich eine Erhöhung des Lohnanteils am Volkseinkommen, durch bloße Nominallohnforderungen nicht erreichen können, daß aber auch eine Politik, die durch Nachfragesteuerung jenen Besehäftigungsgrad herbeizuführen versucht, der eine mit Preisstabilität zu vereinende Lohnentwicklung garantiert, sehr problematisch, wenn nicht gar undurchführbar ist. Wir wissen sehr wenig über die Höhe dieses „preisneutralen“ Beschäftigungsgrades, es wird schwer sein, ihn wirklich stabil zu halten, die Drohung des Abgleitens in die Depression wird ständig präsent sein, und schließlieh ist auch ein Grad von Arbeitslosigkeit, der als Prozentzahl bescheiden klingt, ein sehr hartes Schicksal für jene Hunderttausende, die betroffen werden1). Aus diesem Unbehagen resultieren die Versuche einer „Versachlichung der Lohnpolitik“, einer „Lohnfindung nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten“, oder wie es auch immer genannt wird.
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References
Vgl. H. Scherf: „Produktivitätsorientierte Lohnpolitik und Preisstabilität”, Weltwirtschaftliches Archiv, Band 98, Hamburg 1967, Seite 117 ff.
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© 1991 Springer-Verlag Berlin-Heidelberg
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Bombach, G. (1991). Statistische Produktivitätsmaße und Lohnpolitik. In: Borner, S., Riese, H. (eds) Zwischen Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76116-4_12
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