Zusammenfassung
Der in der Medizin gebräuchliche Begriff Indikation (Heilanzeige) beschreibt die Tatsache, daß bei Vorliegen einer bestimmten Krankheit zwingend die Anwendung eines bestimmten Behandlungsverfahrens angezeigt ist, sei es mit Blick auf die ursächliche Natur des „morbus“, sei es zur Symptomlinderung oder zur Abwendung von Lebensgefahr (vitale Indikation). Die Psychotherapie, die ihrem Wesen nach eher der langfristigen Rehabilitation als der raschen Krisenintervention vergleichbar ist, erscheint selten so eindeutig zwingend indiziert oder kontraindiziert wie eine medizinische Maßnahme. Indikation im psychotherapeutischen Bereich ist vorrangig prognostische Indikation: dabei gilt es einzuschätzen, welche Erfolgschancen und Risiken bestimmte Behandlungsverfahren beinhalten, wenn der therapiesuchende Patient unter bestimmten krankhaften Störungen und persönlichen Konflikten leidet. Aus dieser Einschätzung leitet sich sodann die Handlungsanweisung für das konkrete therapeutische Vorgehen ab — die Empfehlung einer bestimmten Therapie, ihre konkrete Planung bis hin zu ihrer Verwirklichung.
Unter Mitarbeit von T. Grande.
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Rudolf, G. (1991). Indikationen zur Psychotherapie. In: Die therapeutische Arbeitsbeziehung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76115-7_3
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