Speiseröhrenkarzinome

Zusammenfassung

Anläßlich einer Literatursuche zum Thema Die chirurgische Therapie des Speiseröhrenkarzinoms fanden wir yom 01. 01. 1980–31.12. 1987 933 Publikationen. Lediglich 117 (12,5%) dieser Arbeiten waren zum überwiegenden Teil der palliativen Therapie gewidmet. Dieses Verhältnis steht im Gegensatz zur therapeutischen Situation bei diesem Karzinom. Nach der größten bisher publizierten chirurgischen Sammelstatistik [18], die 83783 Patienten von 122 Autoren erfaßt, können lediglich 39% der Patienten einer potentiell kurativen Therapie zugeführt werden, und nur 4% überleben 5 Jahre, so daß sie als geheilt angesehen werden dürfen. Zieht man in Betracht, daß nur relativ günstige Resultate publiziert werden, eine nicht unerhebliche Anzahl von Patienten nie in chirurgische Behandlung kommt und die Resultate therapeutischer Alternativen ungünstiger sind, so muß selbst die bescheidene Heilungsrate von 4% nach unten korrigiert werden. Diese These wird durch Appelqvist [3] bestätigt. Nur 2,6% aller in Finnland über einen Zeitraum von 14 Jahren diagnostizierten Patienten mit einem Speiseröhrenkarzinom überlebten 5 Jahre. Diese Diskrepanz erklärt sich aus der Neigung, die Chirurgie möglichst erfolgreich darzustellen. Sie war es jedoch nur in dem Bemühen, die perioperative Letalität zu senken. Damit wuchs die Zahl der Kranken, die ärztIiche Hilfe benötigten. Die Hilfe hat nach wie vor häufig nur palliativen Charakter. Ihr Ziel ist es, die Symptome und den Verlauf einer Erkrankung, für die es nach derzeitigem Kenntnisstand keine Heilung gibt, günstig zu beeintlussen.