Skip to main content

Die unbewußte Familie: Rotierende Triaden

  • Chapter
Die unbewußte Familie

Zusammenfassung

Bisher habe ich basale Probleme der Familie als Institution zu beschreiben versucht: das Problem der Organisation, das der Bestandserhaltung und das der Loyalitätsbeschaffung ihrer Mitglieder. Die institutionelle Familie stellt dabei wegen des Problems der wunschmotivierten Selbstanpassung einen institutionentheoretischen Sonderfall dar. Sie kann ihren Bestand nicht erhalten durch Rückgriff auf Verfahren, wie sie in anderen Institutionen üblich sind, z. B.. also durch Formalisierung und Codifizierung der Erwartungen an ihre Mitglieder oder durch Festlegung von Kriterien, die die Mitgliedschaft betreffen. Mitglied in 1 Familie ist man zunächst durch Geburt, nicht durch freie Wahl, weshalb Mitgliedschaften nicht aufgehoben oder die Androhung ihrer Aufhebung nur in eng umschriebenen Sonderfällen als Sanktionsdrohung verhängt werden kann — aber selbst dann bestand in früheren Zeiten das Empfinden, das damit gegen 1 “natürliche Ordnung” verstoßen worden sei (Duby 1985). Der Sonderfall der Adoption zeichnet sich ja dadurch aus, daß biologische und soziale Familie auseinander fallen — die biologische Abkunft kann nicht suspendiert werden.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 84.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literature

  1. Der amerikanische Psychoanalytiker und Wissenschaftstheoretiker Eagle (1988, S. 33) äußert die polemische Vermutung, daß die bei Mahler manchmal etwas gewollt wirkende Verbindung des Loslösungs- und Individuationsprozesses mit der Triebtheorie eher mit der Geschichte der psychoanalytischen Bewegung zu erklären ist, die das Testhalten an der Triebtheorie als Säuretest des wahren Freudianismus angesehen” hat. Kritisch zur Triebtheorie äußern sich von ganz anderer Seite her auch Thomä u. Kächele (1985).

    Google Scholar 

  2. Ich möchte hier nicht unerwähnt lassen, daß Winnicott (1958, S. 37) 2 Arten der Fähigkeit allein zu sein, in eine Entwicklungsreihe stellt: “Die Fähigkeit, allein zu sein, ist entweder ein höchst verfeinertes Phänomen, das in der Entwicklung eines Menschen nach der Herstellung der Dreiecksbeziehung zustande kommen kann, oder sie ist ein Phänomen der frühen Kindheit, das besondere Aufmerksamkeit verdient, weil es das Fundament ist, auf dem das verfeinerte Alleinsein aufgebaut ist. “Damit visiert Winnicott eine spiralförmige Entwicklungslogik an: Wir begegnen ähnlichen Themen und Konflikten stets neu, aber auf sozusagen höherer Stufe.

    Google Scholar 

  3. Schachter (1985) beschreibt Familien, wo diese extremen Pole auf die Geschwister verteilt waren: Ein “Engel”, ein “Teufel”.

    Google Scholar 

  4. Reiff (1988) entwickelt in Anlehnungen an Überlegungen aus Semiotik und von Piaget diese Dreidimensionalität zu einer Theorie, wie sich Körperschema und Körperbild, wegweisend für eine psychoanalytische Psychosomatik, herausfalten.

    Google Scholar 

  5. Rotmann (1978, S.1118) schreibt: “Identifikation mit dem Vater bedeutet demnach unter anderem auch Identifikation mit seiner Beziehung zur Mutter.”

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1990 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Buchholz, M.B. (1990). Die unbewußte Familie: Rotierende Triaden. In: Die unbewußte Familie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-75586-6_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-75586-6_6

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-540-52406-9

  • Online ISBN: 978-3-642-75586-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics