Kontinuierliche Immunglobulintherapie in der Behandlung der Thrombopenie bei Hämophilie-Patienten mit nachgewiesenen HIV-Antikörpern

Zusammenfassung

Eine Thrombopenie war vor der Möglichkeit des Auftretens der HIV-Infektion eine sehr seltene Komplikation im Rahmen der Hämophilie-Behandlung. Mit dem Erscheinen der HIV-Infektion hat das Auftreten einer Thrombopenie bei den betroffenen Hämophilie-Patienten deutlich zugenommen. Im Gegensatz zu früher üblichen therapeutischen Verfahren, wie Cortison- oder kurzzeitige IgG-Therapie oder bei Versagen dieser beiden therapeutischen Verfahren einer Milz-exstirpation, ist der Einsatz von Cortison oder die Milzexstirpation kein adäquates Vorgehen bei Vorliegen von HIV-Antikörpern. Aus diesem Grunde sehen wir derzeit in einer kontinuierlichen IgG-Therapie die einzige Möglichkeit, eine schwere Thrombopenie adäquat zu behandeln. Ein evtl. immunmodulatorischer Effekt auf die HIV-Infektion wird bei diesem Vorgehen nicht ausgeschlossen.