Zusammenfassung
Der Surfactantkomponente Phosphatidylglycerol (im folgenden mit PG abgekürzt) wird zunehmende Bedeutung als Parameter der fetalen Lungenreife zugeordnet, wobei er als sogenannte „kleine Komponente“ nur ca. 10% der Phospholipide der reifen Lunge ausmacht und in seiner Synthese einer androgenetischen Zeitenfolge unterliegt. Aufgrund klinisch chemischer Erfahrung zeigt sich, daß die Nachweisbarkeit von PG im Fruchtwasser auf einen funktionstüchtigen Surfactant schließen läßt. Die Synthese der einzelnen Surfactantkomponenten ist den Einflüssen verschiedener Faktoren ausgesetzt, so gilt Cortisol als reifungsstimulierender, Insulin hingegen als reifungsretardierender Faktor. Vorliegende Studie berichtet über den Nachweis von PG im Fruchtwasser im Zeitraum der 31.–41. SSW, wobei die Ergebnisse eines Normalkollektivs, einem Kollektiv von Probanden mit gestörtem Glucosestoffwechsel (manifester oder latenter Diabetes mellitus, gestärkter Glucose-Toleranztest, erhöhter Glucosegehalt im Fruchtwasser) gegenübergestellt sind. Es zeigt sich, daß der PG-Nachweis des Normalkollektivs in der 33. – 35. S SW ausnahmslos negativ ist, in der 36. SSW mit ca. 10% erstmals positiv ist. Diese Nachweisbarkeit erhöht sich in der 37. SSW auf 65% and beträgt ab der 38. SSW 100%. Somit zeigt sich, daß in der 37. SSW bereits mehr als die Hälfte der Fruchtwasserproben PG-positiv sind, ab der 38. SSW sämtliche Fruchtwasserproben durch die Nachweisbarkeit des PG Lungenreife anzeigen. Die Ergebnisse des Patientenkollektivs mit gestörtem Kohlehydratstoffwechsel sind denen des Normalkollektivs gegenübergestellt, wobei auch hier PG erstmals in der 36.
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Ott, W., Gerner, R., Halberstadt, E. (1989). Zum Nachweis des Phosphatidylglycerols in der normalen und diabetischen Schwangerschaft. In: Ludwig, H., Krebs, D. (eds) Gynäkologie und Geburtshilfe 1988. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74784-7_133
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