Zusammenfassung
Schon Ende der 40er Jahre hat A.M.Turing 1 die Frage diskutiert, ob Computer intelligent, sein können, bzw. inwieweit sie menschliches Denken ersetzen können. Können Maschinen, wie es G.Günther formulierte, „Bewußtsein“ haben? 2 Heute wird meist unter dem Schlagwort „Künstliche Intelligenz“ die Frage diskutiert, ob und inwiefern Computer denken können, ob sie dasselbe leisten wie ein menschliches Gehirn einschlieölich der Sinnes- und Handlungsorgane. Die technische Entwicklung zielt heute darauf, das menschliche Denken und Wahrnehmen zu simulieren und sie durch Robotertechnologie in Handlungsprototypen umzusetzen. Das ist in etwa das Programm der sogenannten 5. Generation von Computern. 3 Es kann dabei nicht darum gehen, die physiologischen Prozesse zu imitieren. Der Computer kann und wird nie ein isomorphes Abbild des Gehirns sein können. Damit stellen sich zwei Fragen: (1) Wieweit können Computer geistige Prozesse ausfuhren und inwieweit werden sie dies in Zukunft noch besser machen als Menschen — nicht bloß schneller und sicherer, (2) inwiefern werden Computer vielleicht ganz anderes als menschliche Gehirne leisten, werden sie eventuell auch ganz Neues erfinden können? Manchmal wird in diesem Sinne gefragt, ob Computer auch kreativ sein können. 4
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Anmerkungen
Turing,A.M.: Computing Machinery and Intelligence. In: Mind 59 (1950), No.236. Ders.: Can a Machine Think? In: The World of Mathematics, Vol.4, New York 1956.
Günther,G.: Das BewuBtsein der Maschinen. Baden-Baden 21964.
Cf. KongreBber. “The Fifth Generation”, London, July 1982.
Cf. Michie,D./ Johnston,R.: Der kreative Computer. Hamburg 1985.
Zur Kritik Turings siehe Gunderson,K.: The Imitation Game. In: Anderson,A.R. [Hrsg.]: Minds and Machines. New Jersey 1964.
Cf. Frey,G.: Sind bewuStseinsanaloge Maschinen moglich? In: Klement,H.-W. [Hrsg.]: BewuBtsein, ein Zentralproblem der Wissenschaften. Baden-Baden 1975.
Zum Folgenden siehe die ausfuhrlichen Darstellungen in: Frey,G.: Sprache - Ausdruck des BewuBtseins. Stuttgart 1965, und Frey,G.: Theorie des BewuBtseins. Freiburg, Munchen 1980.
Scholz,H.: Logik, Grammatik, Metaphysik. In: Menne,A./ Frey,G. [Hrsg.]: Exempla Logica, Bd.1.: Logik und Sprache. Bern, Munchen 1974
Eine klassifizierende Liste moglicher Reflexionspradikate findet sich in Frey,G. (1980), S.22f.
Carnap,R.: Bericht tiber Untersuchungen zur allgemeinen Axiomatik. In: Erkenntnis 1 (1930/31)
Schonfinkel,M.: Uber die Bausteine der mathematischen Logik. In: Math. Annalen 92 (1924)
Godel,K.: Uber formal unentscheidbare Satze der Principia Mathematica und verwandter Systeme. In: Mh.Math.Phys. 38 (1931)
Rosser,B.: Extensions of some Theorems of Godel and Church. In: J. Symbol.Logic 1 (1936)
Peter,R.: Das Spiel mit dem Unendlichen. Leipzig 1955.
Carnap,R.: Die Antinomien und die Unvollstandigkeit der Mathematik. In: Mh.Math.Phys. 42 (1935)
Frey,G.: Die Logik als empirische Wissenschaft. In: Logique et Analyse n. s. 21 a 24, 6 (1963), S.240–262.
Lucas,J.R.: Minds, Machines and Gödel. In: Philosophy 36 (1961)
Gentzen,G.: Die Widerspruchsfreiheit der reinen Zahlentheorie. In: Math.Annalen 112 (1936)
Nagel,E./ Newman,J.R.: Der Godelsche Beweis. Wien, München 1964.
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Frey, G. (1989). Künstliche Intelligenz und Gödel-Theoreme. In: Retti, J., Leidlmair, K. (eds) 5. Österreichische Artificial-Intelligence-Tagung. Informatik-Fachberichte, vol 208. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74688-8_48
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