Zusammenfassung
Michael und Enid Balint (1961, S. llff.) haben betont, daß die Psychotherapie echte und kritische Forschung (z.B. Überprüfung exakter Vorhersagen mittels langfristiger Prognosen) nachweisen müsse, um ihre Berechtigung, ein medizinisches Fachgebiet zu sein, nachzuweisen. Sein, wie er es nannte, ständiger Kehrreim „weitere Forschungsarbeit“ (Balint 1958, S. 9, S. 376) und die Bezeichung „Training-cum-Research-Seminar“ (Balint 1967, Überschrift eines Artikels, 1970 und 1972) stehen in der Tradition S. Freuds: Er plädierte für das Beibehalten des „Junktim von Heilen und Forschen“ (Freud 1927, S. 293), für die Fortführung des „kostbaren Zusammentreffens von Therapie und Wissenschaft in der Psychoanalyse“; er warnte davor, „daß die Therapie die Wissenschaft erschlägt“ (Freud 1927, S. 291) und daß Theorie und Praxis der Psychoanalyse sich voneinander entfernen. Diese Problematik, das Spannungsfeld von Praxis und Forschung, wird für das klassisch- psychoanalytische Behandlungsverfahren von Ferenczi u. Rank (1924), von Fürstenau (1979) sowie von Thomä u. Kächele (1985) beschrieben; für die Gruppenpsychotherapie von Czogalik u. Enke (1983), Heigl-Evers (1987) und Lindner (1987); für die Balint-Gruppenarbeit von Rosin (1983, 1985a).
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Rosin, U. (1989). Wissenschaft — Therapie — Ausbildung. In: Balint-Gruppen: Konzeption — Forschung — Ergebnisse. Die Balint-Gruppe in Klinik und Praxis, vol 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74250-7_12
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