Sitzschäden

Zusammenfassung

Sitzen ist eine Ruhehaltung. Sie wird immer dann eingenommen, wenn der Mensch das Bedürfnis hat, sich zu entspannen oder wenn er Kräfte einsparen will. Dazu scheint diese Haltung besonders geeignet. Durch die direkte Kraftübertragung des Rumpfs über die Sitzbeinhöcker auf die Sitzfläche werden die Beine entlastet. Bei Benutzung einer Lehne kann zusätzlich Gewicht des Rumpfs auf das Sitzgerät übertragen werden. Dadurch ist eine Minderbeanspruchung der Rücken- und Nackenmuskulatur möglich. Eine vollkommene Entlastung und Entspannung tritt dann auf, wenn der Rumpf aus der Vertikalen zunehmend in die Horizontale gebracht wird. Dann geht die Sitzhaltung in die Liegehaltung über. Am vollkommensten ist dies beim Ruhesessel, noch mehr beim Liegestuhl zu beobachten. In dieser Position kommt es nun aber bald zu einer allgemeinen Ermüdung, die totale Entspannung ist deswegen nicht zu vereinen mit einer länger dauernden Arbeitstätigkeit. Man hat bald das Bedürfnis wieder aufzustehen und sich zu bewegen, um munter zu bleiben. Wird das Sitzen zur Zwangshaltung, z.B. bei langen Omnibusfahrten oder im Flugzeug, macht sich zunehmend das Gefühl der Unbequemlichkeit und der Belastung bemerkbar. Hierbei kann man noch nicht ohne weiteres von Schäden sprechen, denn zunächst bilden sich die Unannehmlichkeiten und Beschwerden rasch zurück, wenn die Position geändert wird. Anders verhält es sich, wenn man gezwungen ist, diese Position längere Zeit einzunehmen.