Grenzen der Software-Ergonomie bei betrieblichen ISDN-Anlagen

Zusammenfassung

Mit Hinblick auf einen betrieblichen ISDN-Modellversuch bei der Stadtverwaltung Dortmund wurden im Rahmen des SOTECH-Programms Einsatzmöglichkeiten von ISDN-Anlagen im Rahmen verschiedener Gutachten auch unter dem Aspekt der Software-Ergonomie analysiert (s. NAKE,1988). Der folgende Beitrag beurteilt die Sozialverträglichkeit vernetzter Systeme am Beispiel betrieblicher ISDN-Nebenstellenanlagen unter software-ergonomischen Kriterien. Es erweist sich allgemein als problematisch, ob Netztechnologien wie ISDN unter software-ergonomischen Gesichtspunkten analysiert werden können, da bei der Vernetzung nicht die Dyade Mensch-Computer, sondern die betriebliche Arbeitsorganisation und Kommunikation insgesamt im Vordergrund stehen. Es wird daher im folgenden diskutiert, ob und wie sich Kriterien der Software-Ergonomie bezogen auf ISDN übertragen bzw. modifizieren lassen, ohne die Übertragbarkeit von vornherein vorauszusetzen. Es sind Kriterien ausgewählt, die für die Vernetzungsproblematik besondere Relevanz haben. Die Auswahl orientiert sich daher nicht ausschließlich an den Normen zur Dialoggestaltung (DIN-Norm, 1988), sondern berücksichtigt insbesondere auch Kriterien, wie sie im gewerkschaftlichen Umfeld (s. z.B. CORNELIUS,1985) und im Rahmen des Programms „Humanisierung des Arbeitslebens“ diskutiert werden. Es zeigen sich sowohl innerhalb als auch zwischen den Kriterien gravierende WidersprOche; die Software der ISDN-Nebenstellenanlagen Ist derzeit nicht flexibel genug, als daß Anwender und Benutzer die auftretenden Probleme selbst bewäitigen könnten; ihnen sind geeignete Gestaltungsmöglichkeiten elnzuräumen.