Zusammenfassung
Eine Gruppe von 10–12 Psychologen, Ärzten und Psychotherapeuten, die Frauen sind gering in der Überzahl, wollen gemeinsam ihre eigenen Erfahrungen, Hoffnungen und Ängste ansprechen, die sie bei der psychosozialen Begleitung der krebskranken Patientin erleben. Sie haben sich unter den mütterlichen Schutz einer psychosomatischen, gruppenorientierten Tagung der DGPGG gegeben und lassen für einige Tage ihre eigene Familie, den Klinik-und Praxisalltag hinter sich. Sie kennen sich nicht untereinander und sind dem Leiter auch nicht vorher bekannt. Die Gruppe, die ich Ihnen vorstellen will, ist real und fiktiv zugleich. Ihre Äußerungen sind authentisch, die teilnehmenden Personen wurden anonymisiert. Das Thema verbindet die Teilnehmer zu einer Arbeitsgruppe, in der sie ausgehend von einer reifen Ichstärke operieren können. Im Gegensatz zu einer Therapiegruppe fühlen sich unsere Teilnehmer gesund und funktionsfähig. Dennoch leiden sie unter den unerfüllbaren eigenen Ansprüchen und den realen oder angenommenen Erwartungen ihrer Krebspatienten. Sie wollen sich deshalb auch im Sinne einer Selbsterfahrungsgruppe, wie sie Kutter (1984) beschreibt, selber besser kennenlernen, ihre Selbst- und Fremdwahrnehmungen erweitern, ihre Sensibilität für zwischenmenschliche Prozesse verfeinern und sich darüber hinaus über die realen Begegnungen mit anderen Menschen in der Gruppe persönlich bereichern. So verbinden sich, wie sich in der 1. Sitzung zeigt, bewußte rationale mit emotionalen Wünschen und Erwartungen, die eine gemeinsame Gruppenkohäsion fördern. Schon der unterschiedliche Ausbildungs- bzw.
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Literatur
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Falck, HR. (1989). Beobachtungen zu psychodynamischen Prozessen in einer themenzentrierten Arztgruppe. In: Teichmann, A.T., Dmoch, W., Stauber, M. (eds) Psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe 1988. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74085-5_20
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