Zusammenfassung
Der „Heilmeyer“ ist ein „Lehrbuch für Studierende der Medizin und Ärzte“. Demzufolge soll hier weder eine wissenschaftliche Darstellung der Psychosomatischen Medizin oder, wie man früher sagte, der vegetativen Störungen, noch eine solche der psychotherapeutischen Behandlungsmethoden bei diesen Krankheiten gebracht werden. Und zwar deshalb, weil weder das eine noch das andere durch ein Lehrbuchkapitel dargestellt werden kann — ohne daß in der Kürze mehr Verwirrung als Klarheit gestiftet werden könnte. Diese Schwierigkeit hängt damit zusammen, daß in der Regel keine theoretischen Voraussetzungen für dieses Fachgebiet bestehen — analog z.B. den naturwissenschaftlichen Basisfächern Physik, Chemie, Biologie, Zoologie, Botanik, Physiologie, Anatomie, deren mehrjähriges Studium der Klinik vorausgeht. Wenn ein Kliniker also z.B. ein Kapitel über die Pathologie des Kreislaufs schreibt, kann er alle diese Kenntnisse stillschweigend und selbstverständlich als gegeben voraussetzen. Im Gegensatz dazu fehlen diese Basisfächer in der Ausbildung des Arztes heute weitgehend. Die neue Approbationsordnung hat zwar an diesem Punkt durch die Einführung von Pflichtvorlesungen und einem Pflichtpraktikum Wesentliches geändert. Aber da sich das Lehrbuch auch an Ärzte wendet, die vor dieser Zeit approbiert wurden, wird von einem nicht allzu umfassenden Kenntnisstand auf diesem Gebiet ausgegangen. Wie die Erfahrungen mit den psychosomatischen Pflichtveranstaltungen zeigen, führen sie auch nicht zu einer wahrhaft tiefgreifenden Kenntnis des Faches — wie das etwa für die Innere Medizin der Fall ist. Natürlich kann das auch nicht die Absicht der Studienordnung sein.
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Cremerius, J., Hochapfel, G. (1989). Vegetative Störungen und klinische Psychotherapie. In: Kühn, H.A., et al. Innere Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73788-6_34
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