Zusammenfassung
In den letzten 5 Jahren kam es weltweit aufgrund der wesentlich verbesserten immunsuppressiven Therapie mit Zyklosporin zu einem sprunghaften Anstieg der Herztransplantationen. Aus diesem Grund gewinnen Problempunkte der Transplantationen neuerlich an Bedeutung. Im Zusammenhang mit der steigenden Zahl an Herztransplantationen ergibt sich präoperativ die Problematik der Spenderherzverfügbarkeit und es bedarf einer internationalen Einigung, nach welchen Kriterien, so wie z. B. der jüngste, der gesündeste oder der örtlich nächste Patient, der Herzempfänger ausgewählt wird.
Nach der Herztransplantation konzentriert sich die Problematik auf die Infektions- und Abstoßungskomplikation. In diesem Zusammenhang haben wir in unserer Klinik einige nichtinvasive „Screening-Methoden“ zur Früherkennung von Infektion und Abstoßung eingeführt. Bei diesen Methoden wird einerseits röntgenologisch die Veränderung der Herzgröße sowie andererseits die Aktivität des Immunsystems erfaßt. Dazu werden Mediatoren der immunzellulären Aktivität wie Neopterin, Interferon oder Interleukin und das sog. zytoimmunologische Monitoring, bei welchem die Zahl der aktivierten Lymphozyten im Blut bestimmt wird, herangezogen. Derartige Methoden haben jedoch bis heute die Myokardbiopsie in der Abstoßungsdiagnostik nicht ersetzen können.
Eine verbesserte immunsuppressive Therapie wurde an unserer Klinik mit einer Zyklosporin-Azathioprin-Kortison-3er-Kombinationstherapie erzielt. Im Gegensatz zu der immunsuppressiven 2er-Kombinationstherapie mit Zyklosporin und Azathioprin haben wir bei der 3er Kombinationstherapie keinen Patienten innerhalb von 24 postoperativen Monaten an einer akuten Transplantatabstoßung verloren.
Bei 2 Patienten konnten wir am transplantierten Herzen die Entwicklung einer Koronarsklerose beobachten, wobei als ätiologische Komponenten eine Vaskulitis im Rahmen einer Abstoßungsreaktion bzw. die längerfristige Zyklosporinmedikation diskutiert wird.
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Literatur
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Wolner, E., Rokitansky, A. (1988). Herztransplantation — Chirurgische Problematik. In: Peter, K., Groh, J. (eds) ZAK München 1987. Anaesthesiologie und Intensivmedizin / Anaesthesiology and Intensive Care Medicine, vol 206. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73786-2_19
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