Zusammenfassung
Die Diskussion um den Wissenschaftsstatus der Psychoanalyse ist kontrovers. Es gibt dazu eine umfangreiche Literatur, ohne daß es zu befriedigenden Ergebnissen oder zu einer Lösung der Probleme gekommen wäre. Im Vordergrund der Diskussion steht die Frage, ob Psychoanalyse Naturwissenschaft ist, was bedeuten würde, daß sie ihre Forschung mit denselben Methoden wie in den naturwissenschaftlichen Disziplinen betreiben und ihre Ergebnisse objektivieren (messen, operationalisieren) müßte. Die Frage wird von vielen wissenschaftstheoretischen Kritikern innerhalb der Psychoanalyse (Gill u. Holzmann 1976; Klein 1976; Schafer 1968) heute mit der gut begründeten Auffassung beantwortet, daß Psychoanalyse Psychologie sei und keine naturwissenschaftliche Disziplin wie Physik, Chemie, Physiologie. Deshalb erfordere sie eigene, ihrem Gegenstand angemessene Methoden. Die Kritik richtet sich in der Hauptsache gegen den theoretischen Überbau der Psychoanalyse, die Metapsychologie Freuds. Sie wird als „szientistisches Selbstmißverständnis“ (Habermas) angesehen, als theoretisches Hindernis, das der eigentlichen Erfassung ihres Kernstücks, der klinischen Praxis im Wege steht.1
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Knapp, G. (1988). Notwendigkeit einer anthropologischen Reflexion psychoanalytischer Grundbegriffe. In: Narzißmus und Primärbeziehung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73665-0_2
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