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Erste klinische Erfahrungen mit Propofol

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ZAK München 1987

Zusammenfassung

In unseren Untersuchungen wurde Propofol zur Einleitung und Aufrechterhaltung von Masken- und Intubationsnarkosen mit der Narkoseführung durch das Hypnotikum Methohexital bzw. Methohexital/Isofluran verglichen. Bei den Maskennarkosen zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede im Narkoseverlauf. Bei den Intubationsnarkosen zeichnete sich das Propofol durch geringere Beeinflussung des Kreislaufverhaltens aus.

In der Narkoseführung gab es in der I. Gruppe ebenfalls keine wesentlichen Unterschiede. In der II. Gruppe zeigten 89,4% ein gutes, 10% ein mäßiges intraoperatives Verhalten. In der Methohexital-Gruppe wurden 65% als gut und 35% als mäßig bezeichnet. Die Orientierungszeit, d. h. die Zeit zwischen der letzten Hypnotikum-Gabe bis zur Angabe des Geburtsdatums durch den Patienten, lag im Durchschnitt in der Methohexital-Gruppe ca. 1,5 min über der Vergleichsgruppe. Die Patienten benötigten in der I. Gruppe in 77% bzw. 88% postoperativ im Aufwachraum kein Analgetikum, allerdings ist dies wohl nicht auf eine analgetische Wirkung des Hypnotikums zurückzuführen, sondern auf den Wachheitsgrad der Patienten, die sehr schnell auf die Station verlegt werden konnten. Weder dem Methohexital noch dem Propofol ist eine analgetische Wirkung zuzuschreiben. Zu Beginn unserer Untersuchungen wurde kein Lachgas verwendet, die Patienten benötigten sehr hohe Dosen des Analgetikums und klagten postoperativ über Übelkeit. Erst bei der Gabe von Lachgas normalisierten sich die notwendigen Dosen des Analgetikums.

Propofol erwies sich als ein sicheres Hypnotikum, das eine angenehme schnelle Einschlafphase bewirkte ohne ernste Nebenwirkungen bei der Einleitung oder während des weiteren Narkoseverlaufs. In fast allen Fällen waren die Patienten im Aufwachraum wieder sehr schnell wach und erlangten ihre Orientierung, ohne daß eine längere Nachschlafzeit auftrat.

Seit einigen Jahren wird in verschiedenen Untersuchungsreihen das jetzt in Intralipid gelöste Propofol als Hypnotikum verwendet. Es scheint einem idealen i.v. Hypnotikum nahe zu kommen, das folgende Eigenschaften aufweisen sollte: Nach einer zügigen und problemlosen Narkoseeinleitung bei stabilen Kreislaufverhältnissen sollte es zu einer ausreichenden Narkosetiefe führen, gut steuerbar sein, wenig Nebenwirkungen besitzen und nach Ende der Narkose den Patienten ermöglichen, schnell zu erwachen und die Orientierung zu erlangen. In unseren beiden randomisierten Untersuchungen wurden Propofol (Disoprivan) und Methohexital (Brevimtal) bei Masken- bzw. Intubationsnarkosen miteinander verglichen. Dabei fanden die Kreislaufverhältnisse, die Nebenwirkungen und die Qualität der Narkoseführung besondere Berücksichtigung. Alle Patienten wurden bei der Prämedikationsvisite über die Verwendung von Propofol aufgeklärt und stimmten schriftlich zu.

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von Bülow, S., Busse, J., Kentgens, A. (1988). Erste klinische Erfahrungen mit Propofol. In: Doenicke, A., Frey, P. (eds) ZAK München 1987. Anaesthesiologie und Intensivmedizin / Anaesthesiology and Intensive Care Medicine, vol 201. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73573-8_7

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