Zusammenfassung
Niedergelassene Psychotherapeuten und ambulante Beratungsstellen, aber auch Einrichtungen der stationären Psychiatrie und Psychotherapie haben in den letzten 15–20 Jahren eine deutliche Zunahme schwerer psychischer Störungen registriert. An die Stelle von Patienten mit umschriebenen klassischen Symptomneurosen (wie z.B. Phobien und Zwängen) oder klassischen Charakterneurosen (wie z.B. hysterische, depressive oder zwanghafte Charakterneurosen), die den Patienten bei aller neurotischen Einschränkung noch eine relativ gute Lebensbewältigung in den nicht konfliktbesetzten Bereichen gestatten, treten zunehmend Patienten, bei denen Stärke und Ausmaß der Symptomatik die Lebensbewältigung ernsthaft gefährden. Diese Patienten fallen durch schwere Persönlichkeitsstörungen (wie z.B. narzißtische und schizoide Persönlichkeitsstörung), Dissozialität, Süchte, schwere Eßstörungen, psychosomatische Krankheiten sowie multiple neurotische und soziale Störungen auf. Im deutschen Sprachraum wurden diese Störungen auch unter dem Begriff der „frühen Störung“ gefaßt, da angenommen wird, daß die Genese der Störung in der präödipalen Phase liegt.
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Lohmer, M. (1988). Einführung. In: Stationäre Psychotherapie bei Borderlinepatienten. Psychotherapie und Psychosomatik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73557-8_1
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