Einflüsse auf den Verlauf schizophrener Psychosen

Zusammenfassung

Bei Verlaufsuntersuchungen, insbesondere wenn sie sich auf „Psychosen unbekannter Ursache“ (vgl. Wing u. Wing 1982) beziehen, ist man mit einer Fülle methodischer Probleme theoretischer und praktischer Natur konfrontiert, die vor der Durchführung derartiger Studien grundlegend gelöst sein sollten. Die wichtigsten sind:

• 1. die Festlegung von Diagnosekriterien für das zu untersuchende Leiden;

• 2. Modalitäten dör Stichprobenauswahl;

• 3. die Formulierung klarer und vergleichbarer Richtlinien für die Nachuntersuchung (Art der Erhebungsmethode etc.);

• 4. Auswahl und Erstellung geeigneter Datenerhebungsinstrumente (Validität, Reliabilität, Praktikabilität etc.). Im Hinblick auf die datengerechte Erfassung der Psychopathologie schizophrener Patienten stellt diese mit ihrer je nach Stadium vielgestaltigen Symptomatik ebenso wie die Beschreibung von Persönlichkeitsmerkmalen und deren Validierung ein schwer lösbares Problem dar;

• 5. die Definition von Kriterien, durch welche die Verlaufsgestalt ausreichend erfaßbar ist (Phase -Schub - chronischer Verlauf etc.);

• 6. die Definition von Umweltfaktoren, deren Einfluß auf den Verlauf untersucht werden soll (z. B. krankheits- bzw. persönlichkeitsabhängige und -unabhängige „life events“);

• 7. die operationalisierte Erfassung sozialer Gegebenheiten und deren Veränderungen (z. B. Verhältnis zu Bezugspersonen, familiäre Kommunikationsmuster);

• 8. Festlegung der Evaluierungsmethoden (Frequenz, Zeit und Kontinuität der Beobachtung; Rezidiv - Definition nach psychopathologischen, sozialen oder institutionellen Kriterien? etc.).