Zusammenfassung
Der Begriff Antigen umfaßt zwei Bedeutungen: Einmal versteht man darunter ein Molekül, das eine Immunantwort generiert, daher auch Immunogen genannt, und zum anderen ein Molekül, das mit Antikörpern oder sensibilisierten T-Zellen reagiert, unabhängig von ihrer Eigenschaft diese primär zu generieren. Wenn letzteres etwas verwirrend klingt, hilft uns vielleicht ein Beispiel weiter. Werden einer Maus zuvor entnommene körpereigene Erythrozyten injiziert, so ist es nicht allzu verwunderlich, daß sie dagegen keine Antikörper erzeugt. Wenn ihr nun Ratten-Erythrozyten verabreicht werden, so bildet sie Antikörper sowohl gegen die roten Blutkörperchen von Ratten als auch von Mäusen. Letztere binden in vivo an die körpereigenen Zellen der Maus, d.h. die roten Blutkörperchen der Maus wirken als Antigene, indem sie mit Antikörpern reagieren, obwohl sie nicht fähig sind, deren Bildung zu induzieren. Ebenso sind sogenannte Haptene, d.h. kleine, chemisch gut definierte Substanzen, wie z.B. Dinitrophenol (DNP) oder m-Aminobenzol-Sulphonat, nicht selber immunogen.
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Weiterführende Literatur
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© 1989 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Roitt, I.M. (1989). Antigenerkennung. In: Leitfaden der Immunologie. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72382-7_4
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