Citratkonzentrationen im Serum und Urin bei Gesunden und Harnsteinbildnern

Zusammenfassung

Bereits 1901 haben Sabbatini, später Shorr, Albright, Heinz und andere nachgewiesen, daß die im Urin ausgeschiedene Zitronensäure ein lösliches, wenig dissoziierendes Komplexsalz mit Calcium bildet. Verständlicherweise tauchte immer wieder die Frage auf, ob Steinbildung mit einem Mangel an Komplexsalzen bzw. an organischen Säuren in Verbindung zu bringen sei. Schon 1934 fanden Boothby und Adams, daß die Citrat - ausscheidung bei Steinbildnern vermindert sei. Aus den letzten Jahren stammen Mitteilungen von Schwüle, Bach und Butz, die gleichfalls nachwiesen, daß Patienten mit Calcium-Oxalat-Steinen signifikant weniger Citrat ausscheiden als Normalpersonen. Im Gegensatz dazu zeigten unsere Ergebnisse, die Herr Lux 1981 in Bonn vorgetragen hat, daß die Citratausscheidung bei Steinpatienten im Vergleich zur Kontrollgruppe in der Regel nicht erniedrigt ist, daß aber Frauen generell mehr Citrat ausscheiden als Männer. Wir haben diese Ergebnisse anhand eines größeren Kollektivs von gesunden Probanden sowie anhand verschiedener Gruppen von Steinbildnern weiter überprüft. Bei diesen Untersuchungen wurden nicht nur die Citratausscheidung im 24-Stunden-Urin, sondern auch die Serumspiegel gemessen. In die Untersuchungen einbezogen wurden nur Patienten mit infektfreiem Harn sowie einer Kreatinin-Clearance über 80ml/min. Im infizierten Harn ist Citrat bekanntlich immer erniedrigt. Die Tabelle 1 zeigt Ihnen, wieviel Männer und Frauen insgesamt untersucht wurden.