Zusammenfassung
Kürzlich wurde in einer Diskussion über Psychotherapie im Kindesalter die Meinung vertreten, daß der Erwachsenen-Psychotherapeut gewiß sehr Wesentliches über die Entstehung und die Therapie kindlicher Neurosen zu sagen habe, weil — wie ja doch allgemein bekannt sei — die Neurosen der Erwachsenen in der frühen Kindheit ihren Anfang nähmen. Ob ein Mensch im Erwachsenenalter „glücklich“ sein könne, das entscheide sich bereits in der frühen Kindheit. Mit dieser Darlegung des Zusammenhangs zwischen Lebensglück und Entwicklungsbedingungen in der frühen Kindheit bezog sich der Diskussionsredner offenbar sichtlich auf die Theorie der Neopsychoanalyse bezüglich der gesunden und gestörten Persönlichkeits- und Charakterentwicklung, wie sie besonders klar von Schultz-Henckein seiner Lehre von der Entstehung verschiedener Gehemmtheiten (z. B. der oralkaptativen, retentiven, intentionalen und aggressiven Gehemmtheit) dargestellt wurde. Darum würde die Prophylaxe der Neurosen des Erwachsenenalters bereits in der frühen Kindheit einsetzen müssen.
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Literatur
Freud, A.: Das Ich und die Abwehrmechanismen, München 1964
Friedrich, W. (Hrsg.): Kritik der Psychoanalyse und biologistischer Konzeptionen, Berlin 1977
Kos, M., und G. Biermann: Die verzauberte Familie, München/Basel 1973 (enthält ein umfangreiches Literaturverzeichnis über theoretische und therapiebezogene psychoanalytische Veröffentlichungen)
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Kugler, K. (1979). Das psychoanalytische Entwicklungskonzept in seiner Beziehung zur Genese kindlicher Verhaltensstörungen. In: Helm, J., Rösler, HD., Szewczyk, H. (eds) Klinische Psychologie. Psychologie und Gesellschaft, vol 11. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72349-0_10
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Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-7985-0580-3
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