Fokale Blockierungen (FB) im epikardialen Ekg — Vorstufe ventrikulärer Arrhythmien (VES) beim akuten experimentellen Myokardinfarkt (L)

Zusammenfassung

Häufigste Frühkomplikationen nach L sind VES. Unsere Untersuchungen sollten klären, ob mit dem epikardialen Ekg aus dem Infarktzentrum Veränderungen nachweisbar sind, die als spez. Vorläufer für VES angesehen werden können. Bei 76 narkotisierten, beatmeten Hunden verschlossen wir akut den R.desc.a.cor.sin. und registrierten die VES sowie die in 6 epikardialen Abteilungen (EPIL) im Ischämiezentrum auftretenden ST-Anhebungen (ST) sowie FB. Vor L wurden die Herzfrequenz (HR) durch Vorhof-pacing und Vagusstimulation variiert, postmortal die Kollateralen (KOL) ermittelt. Beginn und Zunahme der VES unmittelbar nach L sind von HR und KOL abhängig. Zwischen Beginn sowie Anzahl der VES und HR besteht eine lineare Korrelation (p<0,001), ST steigt im Ischämiezentrum sofort nach L an, wobei die Anstiegssteilheit von der HR, nicht aber von KOL abhängig ist. Eine Korrelation zwischen VES und ST besteht nicht. Im weiteren Infarktablauf verbreitert sich der QRS-Komplex — nicht obligat — zum FB (QR>50 ms). Zeitliche und räumliche Entwicklung von FB hängen demgegenüber signifikant jeweils von HR und KOL ab. Je früher der Beginn und je zahlreicher die FB-Entwicklung im EPIL in engem Zeitraum, desto wahrscheinlicher bilden sich VES aus. Die FB sind anzusehen als Ausdruck der zeitlich differenten — im Gegensatz zur ST-Anhebung weitergehenden — Ischämiefolgen einzelner Zellen wie slow conduction, unidirektionaler Block und elektrische Unerregbarkeit, elektrophysiologische Mechanismen, die auch den folgenden VES zu Grunde liegen.