Protektiver Effekt von Glutamin auf die Mikrozirkulation des Darms bei experimenteller Colitis

Zusammenfassung

Beim TNBS-Colitis-Modell der Ratte kommt es zu einer distal betonten Entzündung des Dickdarms. Untersuchungen der Mikrozirkulation zeigen eine signifikante Abnahme des kapillären Blutflusses im Bereich des Colon descendens nach 72 Stunden [2]. Nach 15 Tagen normalisiert sich die Mikrozirkulation wieder, ohne daß es histologisch schon zu einer Restitutio ad integrum gekommen ist. Die Verbesserung der Mikrozirkulation scheint somit im komplexen pathogenetischen Ablauf der Colitis eine entscheidende Rolle zu spielen. Aus Untersuchungen der Darmpermeabilität ist bekannt, daß diese durch Glutamin stabilisiert werden kann [1]. Ob sich die Mikrozirkulation durch Glutamin beeinflussen läßt, ist bisher nicht bekannt. Ziel dieser Studie war daher zu untersuchen, ob sich dieser Effekt auch in einer Verbesserung der Mikrozirkulation niederschlägt. Zum Vergleich wurden die Untersuchungen an 2 Darmabschnitten vorgenommen, wobei der proximale Anteil (Colon ascendens) makroskopisch entzündungsfrei war.