Zusammenfassung
Es ist sicher leichter zu sagen, was Ganzheitsmedizin nicht ist, als den Versuch einer Definition zu wagen. Dankbar muß man sehen, daß mit einem gewissen Respekt vor dem hohen Anspruch dieses Wortes meist nur von ganzheitlich gesprochen wird. Meist sind damit bestimmte Therapieprinzipien gemeint, die auch sog. Außenseitermethoden einbeziehen, aber keine einzelne Methode kann per se ganzheitlich sein. Gemeint ist keinesfalls Polypragmasie und schon gar nicht Paramedizin, auch nicht, daß jeder alles selbst machen müsse, denn den omnipotenten Arzt gibt es nicht. Es geht nicht um eine Überpsychologisierung und Therapeutifizierung des Menschen. Es gibt viele teilsynonyme Bezeichnungen, die aber immer wichtige Aspekte auslassen. „Patientenbezogen“ist völlig einseitig gerichtet, „patientenfreundlich“herablassend, wenn nicht sogar arrogant usw. Die „biopsychosoziale Sprechstunde“kommt dem Begriff schon näher. Auch dabei fehlt aber meist die Erkenntnis, daß der Arzt einbezogen ist in die Regulationsabläufe der Selbstheilung, daß es Interaktionen gibt. Der Arzt steht nicht draußen, nicht darüber, er steht mittendrin.
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Hornig, H. (1987). Ganzheitsmedizin in der täglichen Praxis am Beispiel der brustkrebskranken Frau. In: Stauber, M., Diederichs, P. (eds) Psychosomatische Probleme in der Gynäkologie und Geburtshilfe 1986. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71893-9_18
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