Zusammenfassung
Das Krankheitsbild des sog. idiopathischen Hörsturzes hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Dieses Phänomen kann jeder niedergelassene oder in der Klinik tätige HNO-Arzt anhand seines Patientengutes beobachten. Möglicherweise könnten hier geänderte Lebensformen unserer Gesellschaft, vermehrter Streß in Beruf und Familie, dafür verantwortlich gemacht werden. Allerdings spielt auch eine verbesserte Diagnostik und ein ausgeprägteres Gesundheitsbewußtsein des Einzelnen eine nicht zu unterschätzende Rolle (Steinert 1986). Hinzu gesellt sich, daß die Diagnosestellung des idiopathischen Hörsturzes bisweilen Schwierigkeiten bereitet. Deshalb sollte die angewandte Diagnostik dazu verhelfen, Krankheitsbilder, in deren Verlauf akute Innenohrschwerhörigkeiten lediglich als ein begleitendes Symptom auftreten, vom idiopathischen Hörsturz abzugrenzen. Nicht zuletzt hängt auch der Erfolg einer angesetzten Therapie von der richtigen Diagnose ab. Obwohl mögliche Spontanremissionen in der gängigen Literatur immer mehr Berücksichtigung finden, sind wir teils wegen fehlender diagnostischer Voraussagekraft, teils aus forensischen und medicolegalen Gründen dazu verpflichtet, nach Sicherung der Diagnose “Hörsturz” eine für den Patienten optimale Therapie einzuleiten. Sinn dieser Arbeit soll es sein, anhand differentialdiagnostischer Überlegungen die Diagnose “Hörsturz” möglichst einzuengen und anhand teils bekannter, teils vermuteter Ursachen eine nebenwirkungsarme erfolgversprechende Therapie in die Wege zu leiten.
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Wilhelm, HJ. (1987). Der Hörsturz — Ein Beitrag zur Problematik der Diagnose und Therapie. In: Ganz, H., Schätzle, W. (eds) HNO Praxis Heute 7. HNO Praxis Heute, vol 7. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71815-1_2
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