Zusammenfassung
Durch Theobalds revolutionäre Aktivität und spätere Verurteilung zu Festungshaft auf dem Hohenasperg verlor Kerner seinen Sohn als Assistenten in der Praxis. Der sicher ungerechtfertigte und übermäßige Ärger über Theobald verstärkte Kerners Depressionen, er litt vermehrt unter körperlichen Beschwerden und entschloß sich schließlich Anfang 1850, den Antrag auf Pensionierung zu stellen:
„Ich lebe gegenwärtig unsäglich traurig und krank. Mein Augenleiden nimmt reißend zu und es ist mir unmöglich, mehr Sektionen zu machen, Akten zu lesen, Tabellen zu schreiben, so daß ich um meine Pensionierung bat, die freilich bei einem Oberamtsarzte, hatte er auch 34 Jahre gedient, nicht der Lohn eines Bedienten ist, — aber es kann eben nicht mehr sein, es wäre gewissenlos, ich that es mit Thränen, aber ich mußte es thun. Die Nacht der Augen wollt’ ich noch ertragen, aber mein Gemüt wird immer dunkler, kränker, und ich weiß mir fast nicht mehr zu helfen…″447.
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Grüsser, OJ. (1987). „Die Nacht der Augen wollt’ ich noch ertragen, aber mein Gemüt wird immer dunkler, kränker…″. In: Justinus Kerner 1786–1862. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71594-5_16
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