Zusammenfassung
Eine zentrale Problemstellung der internationalen Psychotherapieforschung betrifft die Untersuchung von sogenannten Wirkfaktoren, also die Untersuchung jener Faktoren, die zu nachhaltigen Veränderungen im Erleben und Verhalten (und auch der psychophysiologischen Reaktionsweisen) beitragen. Eine erste wesentliche Voraussetzung für solche Untersuchungen stellt die methodisch gesicherte, objektivierbare Feststellung relevanter Veränderungen dar. In einer Reihe von Forschungsvorhaben (Übersicht bei Kächele u. Schors 1981 ; s. auch Luborsky 1984) sind entsprechende elaborierte psychodiagnostische Verfahren entwickelt und eingesetzt worden. Ein kritischer Punkt solcher Untersuchungen besteht jedoch in der Generalisierbarkeit der Befunde: 1) handelt es sich im allgemeinen um geringe Stichprobenumfänge, 2) sind die psychodiagnostischen Instrumente großenteils für spezielle Fragestellungen ausgewählt worden, 3) muß berücksichtigt werden, daß das mit einem anspruchsvollen Forschungsvorhaben verbundene besondere Interesse der Psychotherapeuten und deren eigene emotionale Beteiligung Auswirkungen auf die Behandlungsführung hat und häufig eine ungewöhnlich gründliche Dokumentation (z. B. Tonbandprotokollierung der Psychotherapiesitzungen) sowie dichtere kollegiale Supervision mit sich bringt. Aus diesen Erwägungen ergeben sich Zweifel, inwieweit die gewonnenen Befunde über diese spezielle Forschungssituation hinaus auf den psychotherapeutischen Alltag übertragen werden können.
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Grünzig, HJ., Schors, R. (1987). Routinemäßige quantitative Psychotherapieerfolgskontrolle im klinischen Alltag. In: Lamprecht, F. (eds) Spezialisierung und Integration in Psychosomatik und Psychotherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71593-8_40
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