Zusammenfassung
Das Referat von Hirschberg löste eine sehr engagierte und in Teilaspekten kontroverse Diskussion aus. Foerster wandte sich einleitend gegen eine „Nahezu-Gleichsetzung“ von ethischen und rechtlichen Gesichtspunkten und damit auch dagegen, die juristischen Kriterien als „Maß aller Dinge“ zu bezeichnen. Gesetzliche Regelungen bedürften in jedem Fall der Interpretation, und diese sei durchaus variabel. Auf diesem Hintergrund zeige die Erfahrung, daß auch Juristen lernfähig seien, und deshalb hätten Sachverständige, in diesem Zusammenhang forschend tätige Ärzte, die Aufgabe, Juristen ärztlich vertretbare Interpretationen einer gegebenen Gesetzeslage zu erläutern und klarzumachen. Auch die Frage, ob eine sogenannte Behandlungspflegschaft geeignet sei, das Problem zu lösen, wurde kontrovers beurteilt. Während Foerster dies befürwortete, wiesen Hirschberg und Kanowski darauf hin, daß, soweit das aus bisherigen Diskussionen mit sachverständigen Juristen, nämlich Richtern, erkennbar sei, diese die Einrichtung einer Behandlungspflegschaft für Patientenkollektive zum Zwecke der Durchführung experimenteller Forschung oder klinischer Prüfungen ablehnten. Man müsse wohl berücksichtigen, daß das Institut der Behandlungspflegschaft historisch gesehen für den Einzelfall und dessen Schutz gedacht und entwickelt worden sei. Es wurde in der Diskussion außerdem darauf hingewiesen, daß die Interpretation von gesetzlichen Regelungen vom jeweils gegebenen Zeitgeist nicht unbeeinflußt bleibe, und es sei nicht zu übersehen, daß die Öffentlichkeit gegenwärtig den Bereich der Arzneimittelforschung überaus kritisch sehe und die Verwicklung von Ärzten in diesen Forschungsbereich eher unter dem Aspekt monetärer Verführbarkeit betrachte.
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Literatur
Svanborg A, Berg S, Mellström D, Nilsson L, Persson G (1986) Possibilities of preserving physical and mental fitness and autonomy in old age. In: Hafner H, Moschel G, Sartorius N (eds) Mental health in the elderly. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York Tokyo
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Kanowski, S. (1987). Rapport der Diskussion. In: Coper, H., Heimann, H., Kanowski, S., Künkel, H. (eds) Hirnorganische Psychosyndrome im Alter III. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71539-6_23
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