Ethische Probleme der Nootropikaprüfung bei Patienten mit hirnorganischem Psychosyndrom

Zusammenfassung

Das Thema stellt an sich eine reizvolle Versuchung zur Vertiefung philosophisch-ethischer Aspekte dar, der ich nicht nachgeben werde. Dennoch sollen einige grundlegende Bemerkungen vorangestellt werden. Durch die jüngere Vergangenheit unseres Landes ist eine Reihe von Schwierigkeiten im unbefangenen Umgang mißbrauchter Begriffe eingetreten, zu denen auch die Ethik gehört. Diese ist ihrerseits Teil der philosophischen Lehre, der sich mit dem sittlichen Handeln beschäftigt. Dem ärztlichen Handeln war schon immer ein besonders hoher ethisch sittlicher Maßstab zugeordnet. Ohne nun im einzelnen hier die Richtungen der Gesinnungsethik, Erfolgsethik und ähnlicher philosophischer Tendenzen darstellen zu wollen, sei doch kurz an die Entwicklung der neueren deutschen Ethik in der Nachkriegszeit angeknüpft, wobei hier auf die im Ostblockbereich entwickelte marxistische Ethik nicht eingegangen werden soll. Die philosophische Betrachtungsweise bemüht sich derzeit im wesentlichen um die Grundfragen, wohingegen sich die theologische Ethik eher konkret auf aktuellere und soziale Fragen neben den Grundsatzproblemen konzentriert hat. Eine Vertiefung solcher Überlegungen würde für die hiesige Fragestellung letztlich nicht hilfreich sein. Grundsätzlich kann man zusammenfassen, daß ethisches Handeln von einer angenommenen sittlich-moralischen Basis ausgeht, wobei eben je nach Blickwinkel unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Daß wir als Ärzte dabei ganz besonderen ethischen Verpflichtungen unterliegen, die schon immer in Standesehre, Berufsordnung und Vergleichbarem ihren Niederschlag gefunden haben, ist sicher unstrittig.