Zusammenfassung
Das Jahr, in dem das auf den Konfessionsfrieden abzielende Edikt von Nantes widerrufen wurde, bildet nicht nur einen tiefen Einschnitt in der Geschichte des französischen Protestantismus, sondern setzt gleichzeitig auch eine deutliche Zäsur in der Entwicklung der religiösen Verhältnisse der damals reformierten, seit dem westfälischen Friedensschluß zum unmittelbaren Nachbarn Frankreichs gewordenen rheinischen Pfalz. In eben diesem Jahr starb Karl II., der Bruder der mit Herzog Philipp I. von Orleans vermählten Elisabeth Charlotte. Mit dem Tod dieses letzten Kurfürsten aus dem Hause Simmern ging das Land an die nächst erbfolgeberechtigte Linie Pfalz-Neuburg über, die katholisch war und in Düsseldorf residierte. Da erhob Ludwig XIV. für seine Schwägerin Elisabeth Charlotte Anspruch auf den Allodialnachlaß ihres Bruders1) und eröffnete — nachdem sowohl der deutsche Kaiser Leopold I. als auch der Reichstag zu Regensburg Ludwigs Forderungen zurückgewiesen hatten — im Herbst 1688 erneut einen Krieg, der der sich eben von den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges erholenden Pfalz neuerliches Verderben brachte und das den Glaubensflüchtlingen ehemals offene Land zum Auswanderungsland machte.
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Raff, D. (1986). Die Pfalz als Refugium. In: Schipperges, H. (eds) Heidelberger Jahrbücher XXX. Heidelberger Jahrbücher, vol 30. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71421-4_8
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