Zusammenfassung
I Mit Recht erwartet der Leser von einer Einleitung in ein nachgelassenes und dazu noch unvollständiges Werk eine Einführung in die Gesamtkonzeption dieses Werkes, in seine Grundlagen und seinen Zusammenhang mit den vor-hergehenden Werken des Autors. Der Herausgeber gesteht offen, daß er ei-nem solchen Anspruch nicht gerecht zu werden vermag. Es ist ihm ein Trost, daß Grunsky bei seiner Rezension von Rödigs Habilitationsschrift „Die Theo-rie des gerichtlichen Erkenntnisverfahrens“ ähnlich resignierte und sich außer-stande sah, Rödigs Gedankengänge in allen Einzelheiten nachvollziehen zu können. Grunsky verfiel nach seinen Worten auf den Ausweg, dort Schwer-punkte zu bilden, wo er sich ein eigenes Urteil zutraute.1 Diese sehr subjektive Einstellung liegt auch dieser Einleitung zugrunde. Sie mag zum einen erträg-lich sein, weil Rödig selbst die Konzeption seiner Rechtslehre eingehend expli-ziert und dem Leser immer wieder deutlich macht, weshalb er einen Gegen-stand behandelt und weshalb an gerade dieser Stelle. Eine weitere Rechtferti-gung mag sich daraus ergeben, daß der Herausgeber die Entstehung der Rechtslehre miterleben konnte und in zahlreichen Gesprächen mit Rödig auch etwas über die Absichten erfuhr, die dieser schriftlich nicht mehr niederlegen konnte. Rödig hatte die so sympathische Angewohnheit, mit seinen Mitarbei-tern alle seine wissenschaftlichen Projekte offen und eingehend zu besprechen und sie dabei, allen offensichtlichen Gegebenheiten zum Trotz, als gleichbe-rechtigte Partner zu behandeln.
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Anmerkungen
Jürgen Rödigs, Gedächtnisschrift für Jürgen Rödig, Berlin, Heidelberg, New York 1978, S. 118
Hans Julius Wolff, Typen im Recht und in der Rechtswissenschaft, Studium generale 1952, S. 205.
Rödig, Zum Begriff des Gesetzes in der Rechtswissenschaft, Schriften zur juristischen Logik, Berlin, Heidelberg, New York 1980, S. 252.
Werner Flume, Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts, Bd. II, 3. Aufl., Berlin, Heidel-berg, New York 1979, S. VIII.
Ulrich Klug, Zum Gedenken an Jürgen Rödig, Gießen 1976, S. 14.
Franz Wieacker, Rechtsgewinnung durch elektronische Datenverarbeitung?, Festschrift für Ernst von Caemmerer, Tübingen 1978, S. 67
Leo Reisinger, Rechtsinformatik, Berlin, New York 1977, S. 23–29.
Görg Haverkate, Gewißheitsverluste im juristischen Denken, Berlin 1977, S. 71.
Friedrich Carl von Savigny, Vom Beruf unserer Zeit für Gesetzgebung und Rechtswissen-schaft, in: Jacques Stern, Thibaut und Savigny, Berlin 1914, S. 74.
Pio Caroni, Savignys Beruf und die heutige Krise der Kodifikation, Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis 39 (1971), S. 460.
Jacques Vanderlinden, Code et codification dans la pensée de Jeremy Bentham, Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis 32 (1964), S. 70.
Martin Kriele, Theorie der Rechtsgewinnung, 2. Aufl., Berlin 1976, S. 71.
Roderich Stintzing, Ernst Landsberg, Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft, Abt. HI/1, München, Leipzig 1898, S. 298.
Savigny, System des heutigen römischen Rechts, Bd. I, Berlin 1840, S. 398 f.
Rödig, Zur Problematik des Verbrechensaufbaus, Festschrift für Richard Lange, Berlin, New York 1976, S. 39.
Rödig, Erfüllung des Tatbestandes des § 823 Abs. 1 BGB durch Sehutzgesetzverstoß, Biele-feld 1973, S. 7.
Klaus Adomeit, Der gerichtliche Prozeß in Sicht der Rechtstheorie, AcP 174 (1974), 414.
Wolfgang Fikentscher, Methoden des Rechts, Bd. III, Tübingen 1976, S. 341.
Rödig, Naturrecht oder Rechtspositivismus?, Gedächtnisschrift für Jürgen Rödig, Berlin, Heidelberg, New York 1978, S. 369.
Klaus Lüderssen, Stichwort Positivismus, Handlexikon zur Rechtswissenschaft, München 1972, S. 291.
Harald Kindermann, Plan und Methode der Gesetzgebungstheorie, Rechtstheorie 1978, 229–235.
Rödig, Diskussionsbeitrag, Rödig, Baden, Kindermann, Vorstudien zu einer Theorie der Ge-setzgebung, Bonn 1975, S. 26.
Zum Folgenden vgl. Rödig, Die Theorie des gerichtlichen Erkenntnisverfahrens, Berlin, Hei-delberg, New York 1973, S. 277–306.
Eberhard Baden, Gesetzgebung und Gesetzesanwendung im Kommunikationsprozeß, Baden-Baden 1977, S. 57–61
Gerhard Hassold, Wille des Gesetzgebers oder objektiver Sinn des Gesetzes -subjektive oder objektive Theorie der Gesetzesauslegung, ZZP 1981, 198.
Erhard Denninger, Stichwort Demokratie, Handlexikon zur Rechtswissenschaft, München 1972, S. 67.
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Kindermann, H. (1986). Einleitung. In: Kindermann, H. (eds) Einführung in eine analytische Rechtslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71397-2_1
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