Zusammenfassung
Die derzeitige Diskussion um den Begriff “Minimale cerebrale Dysfunktion“ kennzeichnet sich durch die grundsätzliche Problematik, daß das Erscheinungsbild häufig unterschiedlich beschrieben, bewertet und definiert wird. Außer dem inzwischen stark verbreiteten Terminus “Minimale cerebrale Dysfunktion“ gibt es eine Vielzahl anderer, mehr oder weniger umfassender Bezeichnungen, die entweder als Synonyme verwendet werden oder bestimmte Teilaspekte des Phänomens abdecken. Hierzu gehören: Hyperaktivität bzw. hyperaktives Syndrom, Hyperkinesie bzw. hyperkinetisches Syndrom, motorische Unruhe, Impulsivitätsstörung, Unreife des Zentralnervensystems, leichte frühkindliche Hirnschädigung, minimale Zerebralparese, frühkindlich exogenes Psychosyndrom, Hirnreifungsverzögerung, leichte Hirnfunktionsstörung, zerebrale Leistungsstörung, neurogene Lernstörung, hirnorganisch-psychisches Achsensyndrom usw. Die Vielfalt der Begriffe macht deutlich, wie uneinheitlich die Auffassungen über das Störungsbild gegenwärtig noch sind, und läßt erkennen, daß dasselbe Phänomen von verschiedenen wissenschaftstheoretischen und fachdidaktischen Standpunkten aus unterschiedlich akzentuiert wird.
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Bauer, A. (1986). Überblick zum Themenkreis. In: Minimale cerebrale Dysfunktion und/oder Hyperaktivität im Kindesalter. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71113-8_2
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