Einleitung und Problemstellung

Zusammenfassung

Obwohl eine Fülle relevanter Ergebnisse über den Verlauf schizophrener Erkrankungen vorliegt (vgl. Literaturübersicht im nächsten Kapitel), ist es aufgrund vieler methodischer und praktischer Probleme in der Katamneseforschung bis heute nur in Umrissen möglich, ein in sich stimmiges Konzept von den Verlaufsgesetzlichkeiten schizophrener Psychosen zu gewinnen. Deshalb wird die Verlaufsforschung an Patienten mit schizophrenen Erkrankungen, auch unter dem Aspekt der in jüngerer Zeit geänderten therapeutischen Möglichkeiten (vgl. Angst 1969, Cohen et al. 1973, Häfner u. Klug 1982, Heim 1978, Huber 1976, Iversen et al. 1978, May 1968, Möller et al. 1981, Müller 1979, Reimer 1977, Wing 1978, v. Zerssen u. Vogt-Heyder 1969 u.a.) als ein wichtiges Aufgabenfeld psychiatrischer Forschung angesehen, zumal in den letzten Jahren bessere methodische Voraussetzungen für die Verlaufsforschung geschaffen werden konnten. Insbesondere wurde durch die Einführung und zunehmende Verbesserung psychopathometrischer Methoden (vgl. v. Zerssen und Möller 1980) sowie durch die Möglichkeit computerisierter psychiatrischer Diagnostik (vgl. Möller und v. Zerssen 1980) erneutes Interesse an der Verlaufsforschung wachgerufen (Angst et al. 1983). Im Hintergrund stand die Hoffnung, durch quantifizierende psychopathometrische Verfahren mehr Informationen als bisher über den Krankheitsverlauf gewinnen und durch Verwendung standardisierter Merkmalsbeschreibung und Diagnostik die meist an relativ kleinen Fallzahlen gewonnenen Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsgruppen auf intra- und internationaler Ebene besser vergleichen zu können.