Zusammenfassung
Wenn ich über das Schicksal dieser türkischen Ehe und v. a. der Frau berichte, so muß ich vorausschicken, daß mir nur der Mann persönlich bekannt ist. Ich habe ihn während seines 10monatigen stationären Aufenthalts in der Abteilung für Rückenmarkverletzte der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main im Rahmen meiner konsiliarpsychologischen Tätigkeit betreut. Als Psychoanalytikerin hat mich dieser Fall besonders interessiert, zumal der Patient durch seine Bilder, die er vom Zeitpunkt seiner Verletzung an in eindrucksvoller Zahl anfertigte, ein einzigartiges Dokument seines Leidenserlebens geschaffen hat. An diesen Bildern, die vom Herbst 1982 bis heute entstanden sind, läßt sich die Bewältigung bzw. v. a. die nicht gelungene Bewältigung dieses irreversiblen Traumas, des Verlusts von körperlicher Integrität, insbesondere der Sexualfunktion, ebenso ergreifend und durchgängig ablesen wie an der Entwicklung der Beziehung zu seiner Ehefrau, die sich in seinen Augen von einem idealisierten erotischen Traumobjekt in eine übermächtige böse und kastrierende Hexengestalt verwandelte.
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Winter-Klemm, B. (1985). Die Frau als Opfer neurogener Impotenz — Schicksal einer türkischen Ehe. In: Jürgensen, O., Richter, D. (eds) Psychosomatische Probleme in der Gynäkologie und Geburtshilfe 1984. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70347-8_7
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