Einfluß eines Höhenaufenthaltes und Höhentrainings auf den erythrozytären O₂-Transport und auf Leistungsparameter

Zusammenfassung

In einer 2wöchigen Höhenstudie (2300 m) sollte der Beitrag der körperlichen Aktivität zur Anpassung des erythrozytären O₂-Transportes an mittlere Höhe, sowie das Verhalten der physischen Leistungsfähigkeit während und nach einem Höhenaufenthalt untersucht werden. An der Studie nahmen 6 passive Kontrollpersonen und 6 Personen, welche ein Höhentraining durchführten, teil. Ergometertests bzw. Blutuntersuchungen fanden vor, während und nach dem Höhenaufenthalt statt. Während des Höhenaufenthaltes erhöhte sich der P₅₀-Wert in beiden Gruppen, signifikant mehr jedoch in der Trainingsgruppe. Diese Erniedrigung der Hb-O₂-Affinität lief parallel mit einer Abnahme des mittleren Erythrozytenalters und einer damit verbundenen Erhöhung der erythrozytären 2,3-DPG-Konzentration. Diese Werte normalisierten sich nach dem Abstieg. Die maximale Belastbarkeit nahm nach dem Aufstieg in die Höhe um ca. 10% ab, normalisierte sich in Kontrollen während des Höhenaufenthaltes und nach dem Abstieg. In der Trainingsgruppe wurde eine leichte Verbesserung der Leistungsfähigkeit bereits am Ende des Höhenaufenthaltes gefunden, auch nach der Rückkehr in Tallagen war die Belastbarkeit signifikant erhöht. Während des Höhenaufenthaltes waren die Herzfrequenz bei den einzelnen Belastungsstufen und die Laktatkonzentration in Erschöpfung signifikant niedriger als bei Vor- bzw. Nachuntersuchungen, niedriger in Trainierenden als in Kontrollen. Diese Befunde lassen sich mit den Änderungen der Hb-O₂-Affinität korrelieren.

Summary

The contribution of exercise performance at altitude to the adaptation to moderate altitude as well as exercise performance during and after an active or passive stay at altitude (2,300 m) for 2 weeks was studied on male subjects. Exercise performance tests and blood studies were performed before, during and after the stay at altitude. P₅₀-values increased during the stay at altitude in both groups, but more in training subjects. This was paralleled by an increase in reticulocyte counts and an increase in red cell 2,3-DPG-concentration. Maximal work capacity decreased right after ascent (−10%) but normalized during the stay at altitude and after descent in controls. In training subjects maximal work capacity was increased at the end of the stay at altitude and after descent. Heart rates and lactic acid concentration at each work load during exercise tests were significantly lower at altitude as compared to pre- or post altitude tests. These results can be correlated with the data on decreased Hb-O₂-affinity during the stay at altitude.

Anschrift für die Verfasser: Dr. phil. H. Mairbäurl, Institut für Physiologie der Universität Innsbruck, Fritz-Pregl-Straße 3, A-6020 Innsbruck