Zusammenfassung
In den herkömmlichen Makroanalysen wird über die Auswirkungen der Staatsausgaben auf die Mikroeinheiten keine Aussage gemacht. Die Staatsausgaben sind weder in der Produktionsfunktion noch in der Nutzenfunktion verankert. So werden — mikroökonomisch gesehen — nutzlose Staatsausgaben getätigt. Sie erhöhen weder das Humankapital noch die Effizienz des privaten Kapitalbestandes. Auch scheinen die Staatsausgaben keinen Einfluß auf die Wohlfahrt einzelner Individuen zu haben.1 Es ist aber fraglich, ob die Wirtschaftssubjekte die Höhe der Staatsausgaben nicht in ihr privates Optimalkalkül aufnehmen. Staatsausgaben können — selbst wenn sie für Güter und Dienstleistungen getätigt werden — von den Haushalten als Einkommen angesehen werden. Schon PEACOCK (1972) hat gezeigt, daß das Haavelmo-Theorem (also der Multiplikator von der Größe eins bei steuerfinanzierten Staatsausgaben) nicht mehr gesichert ist, wenn der Haushalt die Staatsausgaben als Einkommen ansieht und sie zu ihren Kosten bewertet.2
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Lachmann, W. (1987). Bemerkungen zur Mikrofundierung der Staatsausgaben. In: Fiskalpolitik. Hochschultext. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70036-1_15
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